Schimmel durch Klimakrise: Feuchtigkeit als Gesundheitsrisiko

Schimmel im Gebäude: Warum das Thema wieder akut ist
Schimmel in Wohnungen ist kein neues Thema. Doch durch die Folgen des Klimawandels verschärft sich die Problematik erheblich. Längere Feuchtigkeitsperioden, Starkregen, hohe Luftfeuchte in den Sommermonaten und unzureichend angepasste Bausubstanz führen dazu, dass Schimmel in Bestandsgebäuden immer häufiger auftritt. Das betrifft nicht nur Altbauten, sondern auch sanierte oder teilmodernisierte Wohnimmobilien.
Betroffen sind vor allem Mieter und Käufer, die auf den ersten Blick kein Risiko erkennen können, aber mit gesundheitlichen und finanziellen Folgen konfrontiert werden.
Klimafolgen im Gebäude: Warum die Belastung zunimmt
Der Deutsche Wetterdienst warnt seit Jahren: Die Zahl der Starkregenereignisse und der feucht-warmen Wetterlagen nimmt zu. In der Praxis bedeutet das:
- Feuchtigkeit dringt durch Keller, Wände oder Dachflächen ein
- Höhere Luftfeuchtigkeit begünstigt Kondensation in Kühlzonen
- Ungenügend sanierte oder ältere Bausubstanz kann die Feuchtigkeit nicht mehr regulieren
Hinzu kommt eine paradoxe Entwicklung: Energetische Sanierungen reduzieren zwar den Energieverbrauch, können aber bei schlechter Umsetzung oder fehlender Lüftung zu einem schlechteren Feuchtemanagement führen.
Die Folge: versteckter Schimmel, oft erst spät erkannt.
Gesundheitsrisiko Schimmel: Ein unsichtbarer Schadstoff
Schimmel wird oft unterschätzt, da er optisch begrenzt wirkt. Tatsächlich ist er ein biologischer Schadstoff, dessen Sporen und Stoffwechselprodukte gesundheitlich gravierende Folgen haben können:
- Reizungen der Schleimhäute
- Atemwegserkrankungen (z. B. Asthma, chronische Bronchitis)
- allergische Reaktionen
- Müdigkeit, Konzentrationsstörungen
- bei immungeschwächten Personen auch systemische Erkrankungen
Die WHO stuft feuchte Wohnverhältnisse und Schimmelbelastung als erheblichen Risikofaktor für die Gesundheit ein. Besonders betroffen sind Kinder, Senioren und Menschen mit Atemwegsvorerkrankungen.
Bauliche Ursachen und juristische Folgen
Die Ursachen von Schimmelbefall sind oft baulich bedingt, insbesondere bei Bestandsimmobilien mit unzureichender Abdichtung, fehlender oder veralteter Lüftungstechnik oder mangelnder Instandhaltung. Für Mieter und Käufer ergeben sich daraus rechtliche Fragen:
- Ist der Schimmel ein Sachmangel im Sinne des BGB?
- Wer trägt die Verantwortung: Eigentümer, Vermieter, Veräußerer?
- Wie kann die Ursache sicher nachgewiesen werden?
In vielen Fällen stellt ein Schimmelbefall einen zur Minderung der Miete berechtigenden Mangel dar. Beim Immobilienkauf kann er sogar eine Rückabwicklung rechtfertigen, wenn er verschwiegen wurde oder die Ursache arglistig verdeckt wurde.
Auch hier gilt: Der Beweis ist zentral. Ohne Gutachten oder objektive Messungen wird es schwierig, die Ursache (z. B. Baumangel vs. falsches Nutzerverhalten) gerichtsfest zu bestimmen.
Neue Anforderungen für Eigentümer und Bauherren
Die Rechtsprechung entwickelt sich weiter. Eigentümer müssen heute mehr denn je nachweisen, dass sie ihrer Instandhaltungspflicht nachkommen und ihre Immobilie gegen typische Klimafolgeschäden gesichert haben. Das betrifft vor allem:
- Lüftungskonzepte (natürlich oder mechanisch)
- Feuchteschutz im Wand- und Dachbereich
- Dichtung von Keller- und Bodenplatten
Zunehmend könnte auch der öffentliche Klimaanpassungsdiskurs juristisch relevant werden: Wer seine Immobilie gegen zunehmende Feuchtigkeitsschäden nicht sichert, handelt unter Umständen grob fahrlässig.
Empfehlungen für Mieter, Käufer und Eigentümer
1. Verdachtsmomente ernst nehmen:
Modergeruch, feuchte Ecken oder dunkle Flecken sollten nicht ignoriert werden.
2. Fachliche Analyse einfordern:
Mieter können Raumluftmessungen und Baubiologen hinzuziehen. Käufer sollten vor Vertragsschluss ein baubiologisches Screening durchführen lassen.
3. Sanierung rechtssicher planen:
Eigentümer müssen Sanierungen nach dem Stand der Technik ausführen lassen und dokumentieren, um spätere Haftung zu vermeiden.
4. Rechte kennen und nutzen:
- Mieter haben Anspruch auf Mangelbeseitigung und Mietminderung
- Käufer können Sachmängel geltend machen, ggf. Rückabwicklung verlangen
- Eigentümer können sich gegen Bauschäden absichern, etwa durch Wartungsverträge, Gutachten und Fachberatung
Mein Angebot: Rechtliche und baubiologische Begleitung bei Schimmelrisiken
Als spezialisierter Rechtsanwalt mit baubiologischer Expertise begleite ich Betroffene durch alle Phasen:
- rechtliche Bewertung der Schadenssituation
- Vermittlung von Gutachtern und Raumluftanalysen
- Vertragsprüfungen beim Immobilienkauf
- Formulierung rechtssicherer Gewährleistungsklauseln
- Mietrechtliche Vertretung
Wenn Sie den Verdacht auf Schimmel oder andere Schadstoffe in Ihrer Immobilie haben, sollten Sie frühzeitig handeln. Ich unterstütze Sie bundesweit mit rechtlicher Klarheit und baubiologischem Sachverstand.
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